Die Frequenzverschiebung ist eine in vielen Hörgeräten eingebaute Technik, welche es ermöglicht, bestimmte Frequenzen in einen Frequenzbereich zu verschieben, ohne die von ihnen übertragenen Informationen zu zerstören.
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Hochfrequente Signale sind ein wichtiger Bestandteil einer Sprache. So liegen besonders Zischlaute wie “s”, “tz”, oder “ts” im hohen Frequenzraum. Daher ist es wichtig für die Sprachverständlichkeit, diese hochfrequenten Sprachlaute präzise wahrnehmen sowie unterscheiden zu können. In vielen Sprachen gibt es zahlreiche Laute, die sich nur durch ihre hochfrequenten Anteile unterscheiden lassen. So erkennt man in der englischen Sprache zum Beispiel den Plural oft nur am Vorhandensein des Lautes “s” am Ende eines Wortes.
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Da die Hörsinneszellen für hohe Töne am Anfang der Hörschnecke lokalisiert sind, nutzen sie sich am meisten ab. Selbst wenn der Mensch tiefe Töne hört, werden diese Sinneszellen abgenutzt. Dementsprechend nimmt mit steigendem Alter vor allem die Fähigkeit, hohe Töne zu hören, ab. Damit Betroffenen das Sprachverstehen erleichtert wird, setzen verschiedene Hörgeräte auf die Technik der Frequenzverschiebung.
Bei der Frequenzverschiebung werden hochfrequente Informationen in einen tieferen Frequenzbereich verschoben. Dies funktioniert folgendermaßen: Das vom Mikrofon des Hörgerätes eingehende Signal wird in zwei oder mehr Kanäle aufgeteilt. Die tieffrequenten Kanäle werden nicht komprimiert oder verschoben, während die hochfrequenten Kanäle in einen Frequenzbereich unter eine vorher festgeschriebene Grenze verschoben werden. Diese Grenze ist für jeden Träger individuell festgelegt. Auch die Stärke des Kompressionsverfahrens, durch welches die Verschiebung ermöglicht wird, kann je nach Bedarf variiert werden. Je tiefer die Grenzfrequenz gesetzt wird, desto mehr Frequenzen werden verschoben. Die Grenze sollte also möglichst genau gesetzt werden. So werden nicht mehr Anteile des ankommenden Signals verändert, als unbedingt nötig.
Die Frequenzverschiebung ist vor allem hilfreich, wenn der Hörgeräteträger schon seit langer Zeit schwerhörig ist und nach vielen Jahren ohne Hörgerät wieder helle Töne durch ein Gerät hört. Oft wird dies als unangenehm scheppernd oder blechern wahrgenommen. Mithilfe einer Frequenzverschiebung kann dieser unangenehme Effekt beseitigt werden: Durch sie klingen hohe Sprachanteile gedämpfter und trotzdem gut hörbar.
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