Impulsschallunterdrückung

Die wichtigste Aufgabe, welche ein Hörgerät erfüllen muss, ist es Sprache wieder verständlich zu machen. Gerade in komplizierteren Hörsituationen ist das selbst für die moderne Technologie eine Herausforderung. Neben dem optimalen Sprachverstehen sollten auch der Trage- und vor allem der Hörkomfort gewährleistet werden, weshalb neben einer Störlärmunterdrückung auch eine Impulsschallunterdrückung zur Ausstattung eines modernen Hörgeräts gehört.

Bei Hörgeräten ist bereits die klassische Störlärmunterdrückung etabliert. Diese wird immer dann aktiv, wenn gleichförmige, andauernde Geräusche zu hören sind, wie Straßenlärm oder eine Klimaanlage. Die Verstärkung dieser Geräusche wird dann reduziert, sodass diese zwar noch zu hören sind, allerdings nicht mehr stören.

Impulsgeräuschen wie Geschirrgeklapper, das Klirren eines zerbrochenen Glases oder das Knallen einer Tür empfindet jeder bereits als äußerst unangenehm. Auch das Klappern von Absatzschuhen auf einem Fliesenboden oder das Herunterfallen eines Schlüssels sind alltägliche Geräusche, die nicht nur nervtötend sind, sondern für Schwerhörige unerträglich erscheinen.

Bei einem Hörverlust reagieren Betroffene besonders empfindlich auf solche Geräusche. Gerade bei einer Innenohrschwerhörigkeit, der häufigsten Form eines Hörverlustes, ist dieses Phänomen besonders ausgeprägt.

Bei einer Innenohrschwerhörigkeit ist der Dynamikbereich meist erheblich eingeschränkt. Häufig sind bei der Ohrerkrankung die Haarsinneszellen des Innenohrs degeneriert. Diese Sinneszellen sind für die Regulierung der Lautstärke verantwortlich, sodass sie leise Töne verstärkt weitergeben und laute Frequenzen etwas dämpfen. Sind nur noch wenige dieser Haarsinneszellen vorhanden, wird die Hörschwelle zu höheren Pegeln geschoben und gleichzeitig die Unbehaglichkeitsschwelle zu niedrigeren Pegeln. Dieses Phänomen bezeichnet man als Recruitment in der HNO-Heilkunde und Hörgeräteakustik.

Wie funktioniert eine Impulsschallunterdrückung

Die natürliche Dämpfung der Impulsgeräusche ist demnach nicht mehr ausreichend vorhanden, sodass es zu einer Überempfindlichkeit kommt. Um diese zu kompensieren, haben mittlerweile viele moderne Hörgeräte eine sogenannte Impulsschallunterdrückung.

Bei der Impulsschallunterdrückung wird die Umgebung alle paar Sekunden analysiert, sodass bei einem Geräusch mit einer sehr schnell ansteigenden Amplitude, die Verstärkung entsprechender Frequenzen innerhalb von Millisekunden unterdrückt werden kann. Dafür wurde ein spezieller Algorithmus entwickelt. Durch die Impulsschallunterdrückung können Hörgeräteträger entsprechende Situationen wieder unbeschwert bewältigen.

Gerade wenn man als Hörgeräteträger einen belebten Alltag führt, mit vielen Menschen um einen herum, ist diese Impulsschallunterdrückung essentiell. Welche Funktionen das ideale Hörgerät für Sie haben sollte, finden Sie gemeinsam mit Ihrem Hörakustiker heraus. Dieser bietet Ihnen Modelle zum Testen an, die auf Ihren individuellen Höralltag angepasst sind.