Gibt die Diagnose Grund zu der Annahme, dass ein Hörsturz oder ein akuter Lärmschaden vorliegt, kommt die Infusionstherapie zum Einsatz. Das gleiche gilt, wenn der Hals-Nasen-Ohren-Arzt nicht ausschließen kann, dass der Tinnitus durch Durchblutungsstörungen verursacht wird. Hierbei wird in der Regel Kochsalz mit durchblutungsfördernden Mitteln verabreicht.
Wichtig bei der Infusionstherapie ist Ruhe und Zeit für Erholung. Durch die Infusion sollen die Durchblutungssituation und die Versorgung mit Sauerstoff im Innenohr verbessert werden. Entweder werden die Infusionen im Krankenhaus zugeführt oder der Patient bekommt sie bei seinem Hausarzt vor Ort verabreicht und lässt sich dort behandeln. Besteht ein stärkerer Hörschaden, kann der Arzt auch Cortison geben.
Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie wird Sauerstoff unter erhöhtem Druck eingeatmet. Hierzu wird der Druck in einer geschlossenen Kammer, ähnlich einer Tauchkammer, erhöht. Es herrscht eine Drucksituation wie in 14 m Tiefe.
Auf diesem Weg soll der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht werden. Aufgrund des hohen Kostenfaktors muss vor der Sauerstofftherapie eine Infusionstherapie stattgefunden haben.
Erfahrungsgemäß helfen bei chronischem Tinnitus oft klassische Musikstücke wie Bach oder Mozart. Man sollte allerdings Stücke wählen, die angenehm für einen klingen. Wichtig ist es, sich mindestens dreimal täglich 10 bis 20 Minuten bequem hinzusetzen und die Musik dabei über einen Kopfhörer zu hören. Nach einigen Tagen kann man dann zum nächsten Schritt übergehen und versuchen, gezielt bestimmte Musikinstrumente herauszuhören.
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Die bekanntesten Techniken sind das autogene Training und die Muskelrelaxation nach Jacobsen.
Beim autogenen Training wird versucht, einen Zustand der Ruhe und der Entspannung zu erreichen, was für von Tinnitus Betroffene oft schwer zu erlernen ist. Denn in Stille wird der Tinnitus oft stärker wahrgenommen.
Im Gegensatz zum autogenen Training wurde von dem Arzt und Physiologen Jacobsen die progressive Muskelrelaxation entwickelt. Hierbei wird mit Spannung und Entspannung gearbeitet.
Viele Betroffene klagen über Ein- und Durchschlafprobleme. Der Tinnitus wird nachts verstärkt wahrgenommen, da er nicht mehr durch Alltagsgeräusche überdeckt wird. In der Regel legen sich die Schlafprobleme in den ersten drei Monaten.
Sollten dennoch Einschlafprobleme bestehen, kann es helfen, leise Musik zu hören. Sollte dies nicht helfen, muss das Schlafverhalten überdacht werden. Vom Mittagsschlaf und dem „Nickerchen“ sollte man absehen. Das Bett sollte man erst aufgesucht, wenn tatsächlich Müdigkeit eintritt. Vielen Menschen hilft es auch, eine Runde spazieren zu gehen, ein Buch zu lesen oder ein Bad zu nehmen. Natürlich gibt es hier viele Möglichkeiten. Wer unter summendem Tinnitus leidet, kann versuchen, sich das Geräusch zum Beispiel als Bachrauschen vorzustellen. Alkohol oder sogenannte Schlafmittel sollte man hingegen vermeiden. Ebenso sollte man ca. sechs Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee oder schwarzen Tee konsumieren. Wer in der Nacht aufwacht, sollte die Zeit sinnvoll nutzen, zum Beispiel mit Klangtherapie, lesen, spazieren gehen oder Entspannungsverfahren.
Sollte der Schlaf weiterhin ausbleiben, sollte man untersuchen, ob noch andere schlafraubende Faktoren in Betracht kommen. Denn manchmal liegt dem Tinnitus eine depressive Entwicklung oder eine Angsterkrankung zu Grunde.
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