Bereits auf dem 64. Internationalen Hörakustiker-Kongress der Europäischen Union der Hörakustiker e.V. im Oktober 2019 wurden zahlreiche Hörgeräte-Neuheiten und -Innovationen vorgestellt. Wir von PROAURIS haben uns umgehört und exklusiv für Sie die neusten Trends, die Sie 2020 auf keinen Fall verpassen dürfen, zusammengestellt!
Obwohl Hörgeräte immer kleiner werden, werden sie gleichzeitig auch immer leistungsstarker. Dies liegt daran, dass die technischen Bauteile immer effizienter und platzsparender gebaut werden können. Mit dem LiNX Quattro hat es ReSound beispielsweise erstmals geschafft, dass über Bluetooth Low Energy Musik, Telefonate und andere Sounds an ein Im-Ohr-Hörsystem gestreamt werden können.
Auch das Phonak Marvel 2.0 glänzt mit smarter Technik, denn das Gerät verfügt im Gegensatz zu seinem Vorgänger über eine integrierte RogerDirect-Technologie. Damit kann der Träger die kompatiblen Roger-Mikrofone direkt mit dem Hörgerät verbinden, ohne einen zusätzlichen Roger- Empfänger zwischenzuschalten. Die Mikrofone fokussieren sich automatisch auf die sprechende Person und erleichtern Betroffenen einer Hörminderung die Sprachverständlichkeit in Meetings, Restaurants oder großen Personengruppen erheblich.
Das Mannheimer Start-Up Vibrosonic beginnt 2020 mit dem Testen der so genannten Hörkontaktlinse. Ihren Namen erhielt sie aufgrund ihre Größenähnlichkeit zu einer Kontaktlinse, die auf dem Auge getragen wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hörgeräten sitzt die Hörkontaktlinse direkt auf dem Trommelfell des Trägers und soll so eine deutlich bessere Klangweitergabe und - qualität ermöglichen.
Auch die Positionierung des Mikrofons direkt im Gehörgang soll dazu führen, dass die Hörkontaktlinse weniger anfällig für Störgeräusche und Schwierigkeiten beim Richtungshören ist. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Gerät, welches den Bereich zwischen 200 und 8.000 Hz wieder hörbar macht, soll dieser bei der Hörkontaktlinse auf 80 beziehungsweise 12.000 Hz erweitert werden. Wann das potentielle Hörgerät der Zukunft nach der Erprobungsphase auf dem Markt erhältlich ist, ist aktuell noch nicht bekannt.Auch die Firma Bose, welche in erster Linie für ihre Heimkino-Soundsysteme und Kopfhörer bekannt ist, plant den Einstieg in die Hörgeräte-Branche. Bereits 2019 hat sie bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für ein neues Modell beantragt; für welchen Termin der Verkaufsstart geplant ist, ist jedoch noch nicht bekannt.
Sicher ist nur, dass das Bose-Gerät nicht von einem professionellen Hörakustiker angepasst werden muss, sondern vom Träger selbst über eine App eingestellt werden kann. Diese so genannte „Over the counter"-Methode ist in Deutschland allerdings nicht praktizierbar, da das deutsche Medizinproduktgesetz vorgibt, dass Hörgeräte nicht frei verkäuflich sind und von einem Hörakustiker individuell angepasst werden müssen. Wann und ob Bose auch eine Erschließung des deutschen Marktes plant, ist derzeit noch nicht absehbar.
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